Harald Schmid: Spiele machen Kinder stark

Schon früh beginnen Kinder damit, Kompetenzen zu erwerben, spielerisch und in der Nachahmung von Vorbildern, die sie für ihr Leben stark machen – Kompetenzen, die sie für ihre Jugendzeit und darüber hinaus auch für das Erwachsenenalter brauchen und nutzen können. Ganz zentral geht es dabei um ihr Selbstkonzept und ihren Umgang mit anderen.

Kinder, die ein eher negatives Selbstkonzept haben, stehen schwierigen Lebenssituationen oft hilflos gegenüber. Dagegen wissen Kinder mit positivem Selbstkonzept, wer sie sind und was sie können, und sie entwickeln eine eigene Persönlichkeit und ein Gespür für ihre Fähigkeiten. Sie verlieren bei Schwierigkeiten seltener sofort den Mut und werden eher aktiv, um diesen Hürden entgegenzutreten und sie zu meistern. Und sie nehmen Kontakt zu anderen auf, um Unterstützung für die Lösung ihrer Probleme zu suchen.

Langfristig können wir damit Kinder zu starken Persönlichkeiten machen, die in der Lage sind, Nein zu Suchtmitteln zu sagen und gut auf sich zu achten.

Gerade in der frühen Kindheit etablieren sich bereits ein positives oder negatives Selbstverständnis und die Kompetenz im Umgang mit anderen. Für diese Entwicklung von Selbstwahrnehmung und Sozialverhalten bedarf es eines Anreizes aus motivierenden Herausforderungen und eines Umfelds aus Bezugspersonen und Vertrauten, die die Kinder in dieser Hinsicht fördern.

Mit Spielen kann das sehr gut gelingen. Doch Übungsleiterinnen und Übungsleiter sollten besonders darauf achten, für welches Alter die Spiele geeignet sind, welche Spielform sie auswählen und wie jedes Spiel auf Kinder wirkt.

In unserem Schulungsprogramm sensibilisieren wir Übungsleiterinnen und Übungsleiter für diese Herangehensweise und bilden sie für die Umsetzung in der Praxis aus.

Was ist Kinder stark machen?

„Kinder stark machen“ ist eine Mitmach-Initiative der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) zur frühen Suchtvorbeugung und setzt auf die Entwicklung von Lebenskompetenzen und die Stärkung der Persönlichkeit von Kindern im Alter von vier bis zwölf Jahren als entscheidende Präventionsfaktoren. Die Initiative richtet sich an alle Erwachsenen, die Verantwortung für Kinder tragen: Eltern, Erzieherinnen und Erzieher in Kindertagesstätten, Lehrkräfte der Grundschule und Sekundarstufe I sowie Trainerinnen und Trainer, die im Sportverein mit Kindern arbeiten.

Der Schwerpunkt liegt auf den Kooperationen mit dem Deutschen Olympischen Sportbund, der Deutschen Sportjugend, dem Deutschen Fußball-Bund, dem Deutschen Handballbund, dem DJK-Sportverband, dem Deutschen Turnerbund und der Deutschen Turnerjugend. Im Rahmen der Aus- und Fortbildung von Trainerinnen und Trainern werden Schulungsmodule angeboten, in denen erarbeitet wird, wie sich Kinder durch den Sportverein zu starken Persönlichkeiten entwickeln können.

Für Sportvereine gibt es zur Unterstützung beim „Kinder stark machen“-Service eine Aktionsbox, die unter www.kinderstarkmachen.de bestellt werden kann.

Mit dem „Kinder stark machen“-Erlebnisland werden in Zusammenarbeit mit lokalen Suchtpräventionsstellen bundesweit Familien- und Sportveranstaltungen besucht und dadurch Eltern und ihre Kinder erreicht.