Maria Vittoria Rambaldi: PERSONALAUSWEIS

BIO

 

Mein Name ist Maria Vittoria, ich bin 30 Jahre alt und arbeite als Pädagogin in Rom. Ich bin Aktivist und Korbspieler. Ich arbeite in Grund- und weiterführenden Schulen als Trainer für Projekte gegen Mobbing und Diskriminierung aufgrund des Geschlechts, die von S.CO.S.S.E. durchgeführt werden, einer gemeinnützigen Organisation, die darauf abzielt, Geschlecht, Fähigkeitsbewusstsein und kulturelle Stereotypen innerhalb der Gesellschaft zu dekonstruieren. Da meine Leidenschaft für den Sport Teil meiner Persönlichkeit ist, kämpfe ich darum, die Werte Antisexismus, Antifaschismus und Antirassismus auf den Sportplatz zu bringen. Tatsächlich sind die Sprache, das Verhalten und die Überzeugungen, die wir im Sport verwenden, die gleichen, die wir in unserem täglichen Leben verwenden. Ich bin fest davon überzeugt, dass wir, wenn wir etwas auf dem Sportplatz ändern, auch etwas in der Gesellschaft ändern werden. Darüber hinaus möchte ich, dass Sport als Chance zur Verbesserung des Lebens betrachtet wird und nicht als vorgegebenes Regelwerk, das von der Gesellschaft oder von Privilegien auferlegt wird.

 

Dauer: 90 Minuten

Teilnehmer: 12

Ziel:

Der Personalausweis ist eine pädagogische Übung, die auf Basketball und Rollenspielen basiert und darauf abzielt, Stereotypen zu analysieren und Unterschiede innerhalb der Gruppe zu schätzen und gleichzeitig das Gefühl von Empathie zwischen Menschen zu wecken. Diskriminierung betrifft alle Schichten der Gesellschaft und kann Leben zerstören. Indem wir also auf die Dekonstruktion von Stereotypen reagieren, können wir die öffentliche Debatte über Menschenrechte ankurbeln. Da Sport als Spiegel der Gesellschaft gesehen werden kann, können wir spielerische Aktivitäten einsetzen, um Reflexion in den Köpfen der Menschen zu provozieren und die Ergebnisse zu nutzen, um eine faire Gesellschaft für alle aufzubauen.

 

Werkzeuge:

Diese Aktivität erfordert einen Basketballplatz, 12 farbige Westen (eine Farbe pro Team), 12 Karten (eine pro Spieler), 6 Plakate und eine Pfeife.

Vorbereitung:

Der Moderator teilt die Teilnehmer in zwei gemischte Teams auf.

Vor Beginn des Spiels wählt jeder Spieler einen geheimen Personalausweis aus: Jeder Ausweis enthält einen Begriff, der einen Charakter definiert (z. B. Migrant, Millionär, Obdachloser, Teilzeitbeschäftigter, schwuler Mann, Mutter, die zu Hause bleibt usw.). Bitte beachten Sie, dass die Karten (insgesamt 12) die Gesellschaft mit all ihren Unterschieden widerspiegeln sollten. Daher sollten Merkmale wie Geschlechtsidentität, Fähigkeit, Alter, sexuelle Orientierung, kultureller Hintergrund, Geschlecht, sozioökonomischer Status, Nationalität, ethnische Zugehörigkeit und Religion berücksichtigt werden in Betracht.

 

Anleitung:

Die Spieldauer beträgt 30 Minuten. Alle 5 Minuten pfeift der Moderator und zeigt der Gruppe ein Plakat. Plakate enthalten spezifische Eingaben in Form von Aussagen (z. B. „Ich kann frei reisen“, „Ich kann es mir leisten, Miete zu zahlen“, „Ich habe mich aufgrund meiner sexuellen Orientierung nie diskriminiert gefühlt“ usw.), die die Spieler berücksichtigen müssen Erwägung. Wenn einem Spieler ein Charakter zugewiesen wurde, der nicht zum Satz passt (z. B. „Ich kann es mir leisten, Miete zu zahlen“ – ein Obdachloser kann es sich nicht leisten, Miete zu zahlen), muss er auf dem Sportplatz bleiben, friert jedoch ein für 30 Sekunden.

Das Spiel folgt dem traditionellen Punktesystem. Am Ende des Spiels sitzt die Gruppe für die Nachbesprechung (60 Minuten) in einem Kreis.

 

Nachbesprechung (60 Minuten):

Der Moderator fragt jeden Teilnehmer, ob und warum ihm das Spiel gefallen hat.

Jeder kann dem Rest der Gruppe seinen Personalausweis vorzeigen, während der Moderator die Diskussion anregt, indem er Fragen stellt wie:

– Haben Sie jemals jemanden getroffen, der dem Ihnen zugewiesenen Charakter entspricht?

– Haben Sie jemals jemanden getroffen, der dem Charakter entspricht, den Ihre Teamkollegen oder Gegner zugewiesen haben?

– Identifizieren Sie sich mit einem der Charaktere, die das Spiel gespielt haben?

– Wie haben Sie sich gefühlt, als Sie einfrieren mussten?

– Wie haben Sie sich gefühlt, als Sie gesehen haben, wie Ihre Teamkollegen eingefroren sind?

– Wie haben Sie sich gefühlt, als Sie Ihre Gegner einfrieren sahen?

Tipps:

  • Jeder Teilnehmer wird ermutigt, an der Diskussion teilzunehmen, sollte jedoch niemals dazu gezwungen werden. Der Moderator darf niemals urteilen.
  • Der Moderator sollte sicherstellen, dass der Unterschied zwischen Stereotyp und Diskriminierung erklärt wird.
  • Der Moderator kann auch berühmte Personen auswählen, um Charaktere zu definieren (z. B. berühmte Sportler, Sänger, Politiker usw.), da es den Spielern leichter fällt, sich in sie hineinzuversetzen, aber vor allem können sie mehr über Themen wie Macht nachdenken und Privileg.
  • Sollte es keine Körbe geben, kann die Aktivität in ein Fußball- oder Volleyballspiel umgewandelt werden, je nachdem, welcher Platz verfügbar ist.
  • Moderatoren können entscheiden, das Spiel zu erschweren, indem sie die Spieler 5 Minuten anstatt 30 Sekunden lang einfrieren lassen (sollte ihr Charakter durch die Aussage bestraft werden).
  • Moderatoren können beschließen, Aussagen laut zu schreien, anstatt Plakate zu verwenden.